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17. Mai 2009 7 17 /05 /Mai /2009 19:25

Genre: Melodic Power Metal

Land: Finnland

Homepage: http://www.stratovarius.com/

 

Wenn STRATOVARIUS ein neues Album auf den Markt werfen, hält die metallische Welt den Atem an und blickt gespannt nach Finnland. Nach eigener Aussage hat die Band freilich den Ausstieg von Mastermind und Songwriter Timo Tolkki gut verkraftet. Soweit, so erfreulich. Es mag einen jedoch ein unangenehmes Gefühl beschleichen, führt man sich die Aussage von Matias Kupiainen zu Gemüte, der in einem Interview die Meinung äußerte, er könne sich vorstellen, dass die Band mit dem nächsten Album noch eines draufsetzen könnte. Hoffen wir’s. Denn wir kennen alle die Stärken dieser einst vielleicht besten Band im Genre des melodischen Power Metal: Unglaubliche Melodien, jede Menge Epik, richtig Power mit progressiven Ansätzen und dazu die unvergleichliche Stimme von Timo Koltipelto. Lest nun selbst, wie es mit dem aktuellen Werk „Polaris“ aussieht:


Voller Vorfreude die CD einlegen, PLAY drücken, und los geht der Ausflug ins kalte Finnland! Diese schöne Illusion wird jedoch bereits durch den Opener „Deep Unknown“ zerstört, der Song bietet nämlich so gut wie gar nichts. „Falling Star“ ist leider nur kaum besser anzusiedeln. Billige Drums und einfache Melodien, die kein bisschen ins Ohr gehen, lassen einfach kein STRATOVARIUS-Feeling aufkommen. Die beiden schwächsten Tracks der Platte stehen also am Anfang. Hilfe! „King of Nothing“ läutet dann allmählich einen besseren Teil der CD ein, ist ein schwerer, militärischer Stampfer und weist interessante und komplexe melodische Arrangements auf. „Blind“ hat einen akzeptablen Refrain und zieht das Tempo wieder etwas an, welches das balladeske „Winter Skies“ dann wieder kappt. Es folgt erneut der Umschwung: Die beiden besten Songs der Platte stehen an. „Forever is today“ und „Higher we go“ sind speedige Hymnen, bei denen die Platte zum ersten Mal zünden kann. Das folgende „Somehow Precious“ kann mit seinem Keyboard punkten, Melodie und Rhythmus sind aber nur Durchschnitt. „Emmancipation Suite“ überzeugt nur im zweiten Teil durch schöne Gitarren und feinen Gesang. Die Atmosphäre bleibt jedoch etwas auf der Strecke. Den Abschluss bildet die Ballade „When Mountains Fall“, die atmosphärisch ziemlich gut gelungen ist, einzig die teils unpassende englische Aussprache Koltipeltos fällt ein wenig störend ins Gewicht; trotzdem handelt es sich um einen guten Song zum Abschluss.

Was bleibt also? Leere, Ernüchterung? Nein, ein schlechtes Album ist „Polaris“ bei weitem nicht geworden. Die Frage ist vielmehr, ob STRATOVARIUS die Ansprüche der Fans mit diesem Werk erfüllen können. Man darf gespannt sein. Mir zumindest hat auf dieser Platte einiges gefehlt.

FAZIT: 
STRATOVARIUS schaffen es zumindest, eine Enttäuschung zu vermeiden. An große Zeiten kann „Polaris“ jedoch wirklich zu keinem Zeitpunkt anknüpfen. Progressive Töne hört man nicht, technische Feinheiten gehen einfach unter. Die Melodien haben zwar durchaus Stratovarius-Flair, können aber nur selten wirklich überzeugen und haben nicht das Potential, mitreißend zu wirken. Ein dickes Minus stellt diesmal das Schlagwerk dar, welches sich auf der ganzen CD nicht ein einziges Mal in den Mittelpunkt spielen kann. Schade.

WERTUNG:
   7.0 / 10


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